Spi­tal­zen­trum Biel AG und TCS grün­den eine Fir­ma für plan­ba­re Pa­ti­en­ten­trans­por­te

Die Spitalzentrum Biel AG (SZB AG) geht für die sekundären Patiententransporte ihrer Tochtergesellschaft Ambulanz Region Biel AG (ARB AG) mit TCS Swiss Ambulance Rescue AG (TCS SAR) eine Partnerschaft ein. Die beiden Akteure gründen zu diesem Zweck eine Firma, an der TCS SAR zwei Drittel und die SZB AG einen Drittel der Anteile halten. Gleichzeitig ermöglicht die SZB AG dem TCS SAR, einen Drittel der Aktien der ARB AG zu erwerben, die sich künftig auf Notfallrettungen konzentriert. Die Trennung von Notfallrettungstransporten und einfachen Patiententransporten entspricht einer Vorgabe im Kanton Bern.
19. Juni 2024

Die Ambulanz Region Biel AG (ARB) – zu 100 Prozent eine Tochtergesellschaft der Spitalzentrum Biel AG – ist heute im Auftrag des Kantons sowohl für einfache Patiententransporte als auch für hochspezialisierte Notfallrettung im Einsatz. Der Kanton Bern möchte die Aktivitäten der Rettungsdienste jedoch auf den gesetzlichen Auftrag der eigentlichen Rettung fokussieren und die planbaren, gesundheitlich wenig bedenklichen Patiententransporte an andere Entitäten auslagern.

Zukunftsweisende Fokussierung 

Um eine zukunftsweisende Organisation der sekundären Patiententransporte voranzutreiben, geht die Spitalzentrum Biel AG mit TCS Swiss Ambulance Rescue, dem grössten Akteur im Schweizer Ambulanzwesen, eine Partnerschaft ein. Dazu gründen die beiden Partner die TCS Ambulance Services Mittelland AG, an der TCS SAR eine Zweidrittelmehrheit und die SZB AG einen Drittel der Anteile halten. Um die Partnerschaft zu besiegeln und das Fundament für ein langfristiges Commitment der Partner zu legen, ermöglicht die SZB AG gleichzeitig der TCS SAR, einen Drittel der Aktien der ARB AG zu erwerben.

Notfalltransporte weiterhin durch Ambulanz Region Biel AG gewährleistet

Während sich die Ambulanz Region Biel AG künftig auf Notfall- und Rettungstransporte konzentriert, übernimmt im Sommer 2024 die TCS Ambulance Services Mittelland AG in der Region Biel – Seeland die sekundären Patiententransporte der Kategorien S3 und S4. Von einem S3-Transport spricht man bei einer planbaren Verlegung von stabilen Patientinnen oder Patienten mit geringem Risiko einer gesundheitlichen Verschlechterung; als S4-Transport kategorisiert wird der Transfer eines stabilen Patienten ohne Risiko einer Verschlechterung und ohne apparative medizinische Überwachung.

«Die Trennung von eigentlicher Notfallrettung und planbaren, gesundheitlich unbedenklichen Patiententransporten macht für alle Beteiligten Sinn. Auch in diesem Bereich des Gesundheitswesens gilt es heute, Ressourcen und Kompetenzen gezielt zu bündeln und einzusetzen», ergänzt Kristian Schneider, CEO der Spitalzentrum Biel AG. «Wir freuen uns, mit dem TCS für diesen Tätigkeitsbereich der ARB AG einen kompetenten und zuverlässigen Partner gefunden zu haben.» 

Auch Pierre Alain Schnegg, Regierungsrat und Gesundheitsdirektor des Kantons Bern, zeigt sich erfreut: «Es macht Sinn, dass sich Rettungsdienste auf ihre eigentliche Hauptaufgabe – die Rettung von akut erkrankten oder verunfallten Personen – konzentrieren. Die neue Kooperation der Bieler ARB mit TCS SAR bietet hier eine gute Lösung».

Für die knapp 80 Mitarbeitenden der Ambulanz Region Biel AG hat die Neuorganisation der sekundären Patiententransporte mit der TCS Ambulance Services Mittelland AG keine Veränderungen zur Folge.

Grösster privater Akteur im Rettungswesen 

Der Touring Club Schweiz ist als Notfallorganisation national etabliert. Mit TCS Swiss Ambulance Rescue war er bis anhin in sechs Kantonen – Aargau, Luzern, Zug, Zürich, Waadt und Genf – von 14 Stützpunkten aus im Einsatz und damit grösster privater Akteur im Rettungswesen. Jürg Wittwer, Generaldirektor des TCS, freut sich über die neue Partnerschaft: «Die Notfallhilfe liegt in der DNA des TCS. Mit unserer Tätigkeit im Bereich der Primär- und Sekundärrettung haben wir diese Fähigkeit im Gesundheitsbereich intensiviert, und wir freuen uns darauf, dies im Kanton Bern fortzusetzen.»