Machbarkeitsstudie ebnet den Weg für Initialisierung der Planungsphase: Das Projekt „Spitalneubau Biel-Brügg“ ist auf Kurs
Im Jahr 2018 machte sich die Spitalzentrum Biel AG (SZB AG) auf die Suche nach einem Standort für einen Neubau als Ersatz für das in die Jahre gekommene Gebäude im Bieler Beaumont-Quartier. Unter den ernsthaft evaluierten Optionen erwies sich das Brüggmoos in Brügg rasch als Favorit – dies u.a. wegen der guten Erschliessung und den Entwicklungsmöglichkeiten des Areals. Die 2019 von der Gemeinde Brügg und der SZB AG in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, die heute vorliegt, bestätigt: Das Brüggmoos eignet sich ausgezeichnet für das Vorhaben und bietet für alle Akteure attraktive Zukunftsperspektiven.
Die Spitalzentrum Biel AG findet hier an zentraler Lage mitten in der Versorgungsregion für den Betrieb eines Zentrums- und Akutspitals optimale Bedingungen vor, die auch langfristig eine Weiterentwicklung ermöglichen, ohne ein Wohngebiet zu beeinträchtigen. Der Kanton Bern weiss die öffentliche Gesundheitsversorgung für die zweisprachige Region Biel/Bienne-Seeland-Berner Jura auch künftig wohnortsnah sichergestellt.
Einmalige Chance für Standortgemeinde Brügg
Allen voran eröffnet das Vorhaben für die Gemeinde Brügg vielversprechende Perspektiven. Neben der Ansiedlung des drittgrössten Arbeitgebers der Region bietet sich für sie insbesondere die einmalige Chance, das Gebiet entlang des Nidau-Büren-Kanals neu zu gestalten und als Naherholungsgebiet aufzuwerten. Die Machbarkeitsstudie zeigt Möglichkeiten auf, wie der Spitalbau mit einer ganzheitlichen Planung nachhaltig in die Landschaft integriert werden kann.
Bei diesem Vorhaben geht es um viel mehr als um den Neubau eines Spitals: Die Studie sieht eine grosszügige Parkanlage mit naturnaher Ufergestaltung und Förderung der Biodiversität vor. Ein weitläufiges Gelände inklusive Sportpark für In- und Outdoor-Aktivitäten bietet für Freizeit, Sport und Erholung attraktive Möglichkeiten. Das Projekt ermöglicht zudem, die Angebote des öffentlichen Verkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs zu optimieren. Für letztere sind neue Wege und Brücken geplant.
Gemeinsame Absichtserklärung ebnet den Weg
In einer gemeinsamen, im September 2020 vom Regierungsrat des Kantons Bern verabschiedeten Absichtserklärung haben Kanton, Gemeinde und SZB AG die Eignung des Standorts für den Bau des neuen Zentrumsspitals für die Versorgungsregion Biel/Bienne-Seeland-Jura bernois einhellig bekräftigt. Sie haben sich verpflichtet, den Weg zu ebnen, damit das Vorhaben rasch vorangetrieben und das Spital der Bevölkerung zeitnah zur Verfügung gestellt werden kann. Die Absichtserklärung setzt Leitplanken für das Vorgehen und hält u.a. fest, dass die Verfahren und Projekte der verschiedenen Teilvorhaben entkoppelt und zeitlich unabhängig voneinander verwirklicht werden sollen.
Fonds für Infrastrukturmassnahmen
Für die Umsetzung des Freiraums- und Erschliessungskonzepts werden verschiedene Finanzierungsmodelle Anwendung finden. So stellt etwa die SZB AG der Gemeinde Brügg eine zweckgebundene Pauschale von ca. 11,5 Mio. CHF für flankierende Infrastrukturmassnahmen zur Verfügung. Damit sollen Massnahmen mit Bezug zum Spital (z.B. für Langsamverkehr für Fussgänger/-Velo oder Erschliessung Richtung Bahnhof) sowie Infrastrukturmassnahmen im erweiterten Planungsperimeter (z.B. Realisierung Erlenpark oder Fuss-/Veloüberführung über Nidau-Büren-Kanal) ermöglicht werden. Auch eidgenössische, kantonale und regionale Förderprogramme sollen zur Finanzierung genutzt werden. Insgesamt soll eine Investition im Umfang von rund 30 Mio. CHF in das Gebiet getätigt werden.
Standortwahl: Brüggerinnen und Brügger entscheiden
Das letzte Wort in der Standortwahl haben die Brüggerinnen und Brügger, die im März 2021 zunächst über einen Planungskredit für das Vorhaben befinden. Da der Bau eines Spitals im Brüggmoos eine Änderung des Brügger Zonenplans erfordert, wird die Gemeindeversammlung – voraussichtlich 2023 – zudem über eine Änderung der Zonenordnung entscheiden.
Finanzierung des Spitalneubaus
Der Neubau des Spitals wird von der Spitalzentrum Biel AG durch Eigenmittel und Anleihen finanziert. Wichtiges Element der Finanzierung ist auch der 2011 vom Grossen Rat des Kantons Bern für eine bauliche Gesamtsanierung gesprochene Projektkredit von 84,7 Mio. Franken. Auf Antrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) wird der Grossrat voraussichtlich im Sommer 2021 über eine Umwidmung dieses Kredits als Refinanzierung zur Förderung der Restrukturierung gemäss SpVG Art. 70 befinden.
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SPITALNEUBAU BIEL-BRUEGG: «D’Brügg i Zuekunft»
Die Machbarkeitsstudie 2020 zeigt Möglichkeiten und Perspektiven auf, die sich im Rahmen des Projekts Spitalneubau für Brügg und die gesamte Region ergeben. Dabei werden alle relevanten Fragen in Zusammenhang mit dem Vorhaben eingehend beleuchtet und analysiert.
Die Ergebnisse der Studie werden der Bevölkerung von 19. Dezember 2020 bis Mitte März 2021 – coronagerecht im Freien – mit der Ausstellung „Spitalneubau Biel-Brügg – D’Brügg i Zuekunft“ vor Ort bei der Mehrzweckanlage Erlen in Brügg präsentiert. Online informiert diese Website: www.spitalneubaubielbruegg.ch