Geschäftsjahr 2023: SZB-Gruppe trotz fordernden Kontexts auf Kurs
Trotz Teuerung, starrer Tarifsysteme und Fachkräftemangels: Die Spitalzentrum Biel AG (SZB AG) bleibt auf Wachstumskurs: Im Geschäftsjahr 2023 hat sie ihre Marktanteile konsolidiert und Leuchtturm-Angebote ausgebaut. In finanzieller Hinsicht schliesst sie zwar mit einem negativen Ergebnis; dieses ist jedoch zu über 40% einer Sonderabschreibung geschuldet, die in Zusammenhang mit dem Neubauvorhaben vorgenommen werden muss. Fakt ist, mit dem konsequenten Ausbau des ambulanten Gesundheitsclusters am Bahnhof Biel findet die SZB-Gruppe die richtigen Antworten für die regionale Versorgung: Mit über 134 000 Patientinnen und Patienten behandelte sie im Jahr 2023 mehr Menschen als je zuvor.
Seit 2018 konstant auf Wachstumskurs, verzeichnete die Gruppe um das Zentrumsspital der Region Biel – Seeland – Berner Jura im Jahr 2023 erneut eine Erhöhung der Nachfrage: Erstmals wurden über 134 000 Patientinnen und Patienten behandelt (Vorjahr: 128 000 Patienten). Auf eine deutliche Erhöhung der Patientenzahlen im Vorjahr folgte eine Konsolidierung mit +4,5%. Während der stationäre Bereich mit –0,2% einen leichten Rückgang aufwies, fiel der Anstieg im ambulanten Sektor mit +5,1% höher aus. Damit ist es der SZB AG trotz fordernden Kontexts gelungen, ihre Position im Markt im Sinne einer zukunftsgerichteten Versorgungsstruktur nachhaltig zu konsolidieren.
Ausbau des bahnhofsnahen Gesundheitsclusters vorangetrieben
Diese Entwicklung zeigt klar: Mit ihrer Zwei-Standort-Strategie «Ambulant in Biel, stationär in Brügg», die für die Zukunft eine Aufteilung zwischen stationären und ambulanten Leistungen vorsieht, findet die SZB AG bereits heute die richtigen Antworten für die regionale Gesundheitsversorgung – sei es für die Bedürfnisse der Bevölkerung, sei es mit Blick auf die Fachkräfte, die sich nachweislich leichter rekrutieren lassen, sei es – last, but not least – in wirtschaftlicher Hinsicht.
Die Investitionen im ambulanten Gesundheitscluster am Bahnhof Biel wurden 2023 denn auch konsequent vorangetrieben: Die Erweiterung des Gesundheitszentrums MEDIN Biel/Bienne um den Standort «MEDIN La Tour» ermöglicht seit Mai 2024 weiteren fachärztlichen Kliniken (u.a. Onkologie, Neurologie, Dialyse, Schmerzmedizin sowie Kardiologie), ambulante Sprechstunden, Therapien und Untersuchungen an zentraler, gut erreichbarer Lage anzubieten.
Regionale Versorgung im Spital gezielt gestärkt
Ein erfreuliches Wachstum verzeichneten auch stationäre Leistungsangebote wie Senologie, Spinale Chirurgie und Urologie, die zunehmend überregionale Ausstrahlung entwickeln. Dank der Anschaffung eines modernen Angiografie-Geräts liess sich zudem das Spektrum interventioneller Gefässmedizin massgeblich erweitern. Mit der Einführung der hebammengeleiteten Geburt erfuhr auch die Geburtshilfe eine Stärkung: In einer Zeit, in der schweizweit ein Geburtenrückgang zu beklagen ist, gelang der Frauenklinik ein Ausbau.
Negatives Finanzergebnis
Die konsolidierte Konzernrechnung der SZB AG, welche die Beteiligungen an Ambulanz Region Biel AG, Localmed Biel-Bienne AG, EndoDia AG sowie der SZB Apotheke AG berücksichtigt, weist im Jahr 2023 einen um 3,2% erhöhten Betriebsertrag von 268,2 Millionen Franken aus (Vorjahr: 260,0 MCHF). Der Betriebsaufwand erhöhte sich um 3,4% auf 259,2 Millionen Franken (Vorjahr: 250,6 MCHF), wobei hier auch die starke Teuerung (etwa für Strom) spürbar wurde. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt 6,3 Millionen Franken (Vorjahr: 8,1 MCHF). Mit 2,4% des Betriebsertrags (Vorjahr: 3,1%) verzeichnet die EBITDA-Marge einen deutlichen Rückgang. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses sowie einer Sonderabschreibung in Zusammenhang mit dem Neubauvorhaben resultierte ein Verlust von 9,3 Millionen Franken (¹Vorjahr: Verlust von 5,8 MCHF). Die Bilanzsumme belief sich per 31.12.2023 auf 279,0 Millionen Franken (¹Vorjahr: 280,1 MCHF). Die Eigenkapitalquote beträgt infolge der Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards Swiss GAAP FER 28 noch 28,7% (¹Vorjahr: 31,8%).
Erste Zwischenbilanz 2024 positiv
Von der positiven, durch den Ausbau der ambulanten Leistungen geförderten Dynamik hat die Gruppe um das Zentrumsspital bereits im laufenden Geschäftsjahr profitiert: Das neue Angebot im «MEDIN La Tour» ist gut gestartet, und auch im Spital ist in den ersten fünf Monaten eine sehr gute Auslastung zu verzeichnen. Die SZB AG ist überzeugt, dass ihre Zwei-Standort-Strategie auch betriebswirtschaftlich betrachtet die richtige ist und die Gesundheitsversorgung in der Region Biel – Seeland – Berner Jura nachhaltig stärkt.
Präsidiale Stabsübergabe und neue Mitglieder im Verwaltungsrat
Im Rahmen der Generalversammlung der SZB AG erfolgten am 24. Juni 2024 die Stabsübergabe an der Spitze des Verwaltungsrats und die Wahl neuer Verwaltungsratsmitglieder. Wie geplant, ist der langjährige Präsident Thomas von Burg – der Amtszeitbeschränkung entsprechend – nach insgesamt knapp 14 Jahren Engagements von seinem Amt zurückgetreten, um die Leitung des strategischen Gremiums in neue Hände zu geben.
Zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt wurde 61-jährige Unternehmensberater Christoph Gygax. Der Betriebswirtschafter (MBA) verfügt über fundierte Expertise in Strategieentwicklung, Geschäftsführung sowie Finanzen und ist seit 2023 Mitglied des SZB-Verwaltungsrats. Nach einer Karriere in der Pharma- und Finanzbranche ist er seit einigen Jahren selbständig tätig. Christoph Gygax ist bilingue, lebt in Mörigen und ist im Seeland bestens vernetzt.
Parallel nehmen mit Dr. med. Nathalie Koch und Peter Kummer zwei neue ordentliche Mitglieder im strategischen Organ der SZB AG Einsitz. Sie folgen auf PD Dr. med. Dr. phil. Vanessa Banz, Vizepräsidentin, und Jörg Buser, die sich – beide seit 2017 im Amt – aus beruflichen bzw. privaten Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt hatten. Dr. med. Nathalie Koch ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Vizepräsidentin des Schweizerischen Instituts für Weiter- und Fortbildung (SIWF). Der Betriebswirtschafter Peter Kummer ist seit 2010 Mitglied der Konzernleitung SBB, zuerst als CIO (Chief Information Officer), seit 2020 als Leiter Infrastruktur.
Neuer Vizepräsident wird Stefan Stefaniak, Betriebswirtschafter und Unternehmer, CEO Swisscoding Group AG, Dozent an der Medizinischen Fakultät der Universität Genf und seit 2019 Mitglied des Verwaltungsrats der SZB AG.
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