Geschäftsjahr 2021: Trotz Pandemie auf Wachstumskurs
Für das Zentrumsspital der Region Bern Nord beginnt sich die 2018 initiierte, mehrjährige Aufbau- und Investitionsarbeit auszuzahlen: Die konsolidierte Konzernrechnung der SZB AG, die auch die Beteiligungen an Ambulanz Region Biel AG, EndoDia AG, Localmed Biel-Bienne AG sowie der Walk-in Lyss AG berücksichtigt, weist für das Geschäftsjahr 2021 einen um 11,2% erhöhten Betriebsertrag von 246,7 Millionen Franken aus. Der Betriebsaufwand stieg um 6,6% auf 233,7 Millionen Franken. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt 13,0 Millionen Franken (Vorjahr: 2,6 MCHF), und auch die EBITDA-Marge – die Aussagen zur langfristigen Investitionstüchtigkeit erlaubt – verzeichnete mit 5,3% im Vergleich zum Vorjahr (1,2%) eine erhebliche Steigerung.
Fast ausgeglichenes Finanzergebnis
Selbst unter Berücksichtigung erster signifikanter Abschreibungen für den Standort Beaumont, die in Zusammenhang mit dem Brügger Neubau-Vorhaben stehen, resultierte mit einem bescheidenen Verlust von -0,1 Millionen Franken (Vorjahr: -7,7 MCHF) ein nahezu ausgeglichenes Finanzergebnis. Die Bilanzsumme belief sich per 31.12.2021 auf 279,0 Millionen Franken (Vorjahr: 268,1 MCHF). Die Eigenkapitalquote der SZB AG beträgt nach wie vor hohe 69,0%.
Pandemie für Zentrumsspital weiterhin im Fokus
Dass es der SZB AG im Jahr 2 der Pandemie gelungen ist, den eingeschlagenen Wachstumskurs zu halten, ist dem Engagement und der Resilienz ihrer über 1900 Mitarbeitenden zu verdanken. Als einziges Spital mit zertifizierter Intensivstation im Kantonsteil Bern Nord sicherte sie erneut die Behandlung eines Grossteils der schwer erkrankten Patientinnen und Patienten der Region. Mit dem Betrieb des Test-Centers und eines – zunächst kantonalen, nach Einstellung der kantonalen Tätigkeit aber eigenständigen – Impfzentrums, dessen mobile Equipen auch die entlegensten Weiler des Berner Jura abdeckten, leistete das Zentrumsspital einen beachtlichen Beitrag an die Bewältigung der Pandemie. Im Impfzentrum wurden weit über 150 000 Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen verabreicht, im Testzentrum insgesamt über 60 000 Tests durchgeführt.
Mehr Patientinnen und Patienten als je zuvor
Im Jahr 2021 verzeichnete die SZB AG mit über 90 500 Patientinnen und Patienten eine Zunahme der Nachfrage um 14,1%. Der Anstieg fiel im ambulanten Sektor mit +14,9% (Vorjahr: +1,9%) erwartungsgemäss höher aus als im stationären Bereich, doch liess sich mit +10% (Vorjahr: -5,3%) auch hier eine bemerkenswerte Zunahme feststellen. Damit ist es dem Zentrumsspital gelungen, seine Position im Markt deutlich auszubauen.
Ein erfreuliches Wachstum zeigten insbesondere Gefäss- und Wirbelsäulenchirurgie, Akutgeriatrie, Geburtshilfe und Schmerzmedizin. Zudem konnte die SZB AG mit der Erweiterung des urologischen Angebots eine Lücke in der regionalen Versorgung schliessen: Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Roland Seiler-Blarer und PD Dr. med. Dominik Abt als Chefarzt bzw. Co-Chefarzt bietet die Klinik für Urologie neu das gesamte Spektrum modernster Diagnostik und Therapie, inklusive robotikgestützter Chirurgie.
Investition und Innovation im ambulanten Sektor
Im Jahr 2021 trieb die SZB AG auch den Ausbau des ambulanten Gesundheitszentrums MEDIN am Bahnhof voran. Zusätzlich zum hausarztmedizinischen Ärztezentrum Localmed Biel/Bienne AG und den Stützpunkten der Covid-19-Impf- und Testkampagne, die hier angesiedelt sind, wurden ein Zentrum für Sexuelle Gesundheit und ein zukunftsweisendes Kompetenzzentrum für Diabetes und endokrine Erkrankungen geschaffen, das Betroffenen – neben einer multidisziplinären Versorgung nach State of the Art – in Zusammenarbeit mit einer Patientenorganisation Empowerment und Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben bietet; ein innovativer Ansatz, der bei chronischen Erkrankungen künftig vermehrt im Fokus stehen dürfte.
Leistungen und Ergebnis 2021*)
2020 | 2021 | Dif. | |
Leistungen | |||
Stationäre Patienten | 12 656 | 13 926 | +10,0% |
Ø Aufenthaltsdauer (Nächte) | 5,1 | 4,9 | |
Ambulante Patienten | 66 652 | 76 605 | +14,9% |
Total Patienten | 79 308 | 90 531 | +14,1% |
Finanzen | |||
Betriebsertrag in Mio. CHF | 221,9 | 246,7 | +11,2% |
Betriebsaufwand in Mio. CHF | 219,2 | 233,7 | +6,6% |
davon Personalaufwand | 153,6 | 162,0 | +5,5% |
EBITDA**) in Mio. CHF | 2,6 | 13,0 | |
EBITDA-Marge in % | 1,2 | 5,3 | +4,1% |
Jahresergebnis in Mio. CHF | –7,7 | –0,1 | |
Stellen | |||
Stellen | 1 266,4 | 1 370,2 | 103,8 |
Mitarbeitende | 1 698 | 1 985 | 287 |
*) Die Spitalzentrum Biel AG legt ihrem Rechenschaftsbericht dieKonzernrechnung nach Swiss GAAP FER zugrunde, die auch die Beteiligungen an der Ambulanz Region Biel AG (ARB AG), Localmed Biel/Bienne AG, Walk-in Lyss AG sowie EndoDia AG berücksichtigt.
**) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)