Ein Ansprechpartner für alle Anliegen rund um Gefässerkrankungen: neues interdisziplinäres Gefässzentrum
Über 150 000 Kilometer Blutgefässe versorgen den menschlichen Körper mit Nährstoffen und Sauerstoff. Kommt es zu krankhaften Veränderungen, kann der lebenswichtige Blutfluss beeinträchtigt oder gänzlich blockiert werden. Wer an einer Gefässerkrankung leidet, ist gut beraten, einen Spezialisten aufzusuchen.
Was einfach klingt, kann in der Praxis beschwerlich sein, denn Gefässkrankheiten sind komplex. Ob Arteriosklerose oder nicht verheilende Wunden, Varizen, Venenthrombosen, Lymphödeme oder offene Beine – meist stellt sich die Frage: ein Fall für die Angiologie oder die Gefässchirurgie? Während letztere operative Verfahren anbietet, stehen in der Angiologie nebst der Duplexsonographie die interventionelle und die konservativ-medikamentöse Therapie im Mittelpunkt.
Für einen optimalen Behandlungserfolg ist die Bündelung gefässchirurgischer und angiologischer Expertise unabdingbar. Deshalb bietet das SZB seinen Patientinnen und Patienten neu einen Ansprechpartner für alle Erkrankungen des Gefässsystems. Ob Diagnostik oder Therapie, konservativ, interventionell oder chirurgisch: Im neuen Gefässzentrum, das am 20. Juni 2019 offiziell eröffnet wird, arbeiten die Angiologie und die Gefässchirurgie Hand in Hand. Die Patienten werden von Spezialisten beider Fachdisziplinen beurteilt und profitieren so nicht nur von einer umfassenden Abklärung, sondern auch von einer perfekt auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmten Behandlung.
Minimalinvasive Methoden für maximalen Komfort
Ein Kerngebiet des neuen Gefässzentrums sind Katheterinterventionen. Dabei wird eine verengte oder verschlossene Arterie minimalinvasiv mit Hilfe eines Ballonkatheters wiedereröffnet bzw. aufgedehnt. Falls nötig, kann zusätzlich ein Stent eingesetzt werden. Lässt sich der Gefässverschluss interventionell nicht beheben, besteht oft die Möglichkeit, operativ einen Bypass anzulegen. In komplexen Fällen lassen sich im Rahmen einer Hybridoperation beide Methoden auch kombinieren.
Neu im SZB: endovenöse Behandlung der Krampfadern
Neu bietet das Gefässzentrum des SZB auch die endovenöse Behandlung von Krampfadern an. Dabei werden, individuell auf die Patienten zugeschnitten, verschiedene Verfahren mit der endovenösen Lasertherapie kombiniert. Diese minimalinvasive Therapie ist der Chirurgie ebenbürtig, verringert jedoch das Infektionsrisiko, verkürzt die Erholungszeit und bietet Patientinnen und Patienten insgesamt mehr Komfort. In ausgewählten Fällen bietet das Gefässzentrum nach wie vor eine offene Operation mit Leistenschnitt und Stripping der Krampfadern.