Chir­ur­gie

Der Begriff Roboter ist etwas irreführend, denn das Da-Vinci-Xi-Operationssystem führt keine selbstständigen Bewegungen aus. Vielmehr überträgt das Gerät mittels verschiedener Sensoren die Befehle und Bewegungen eines speziell ausgebildeten Chirurgen oder einer Chirurgin auf vier steril bezogene Instrumentenarme, die über der Patientin oder dem Patienten positioniert sind.

Während des Eingriffs kann der Facharzt oder die Fachärztin auf der Konsole gleichzeitig bis zu drei verschiedene Instrumente mit unterschiedlichen Funktionen bedienen. Das System liefert dank dem dualen Kamerasystem bei bis zu über zehnfacher Vergrösserung eine 3D-Sicht ins Körperinnere. Das ermöglicht ein sehr präzises Arbeiten, und die Spezialistinnen und Spezialisten können deshalb bei der Operation auch feine Strukturen wie Nerven oder Blutgefässe schonen.

Dadurch verringern sich bei der roboterassistierten Chirurgie sowohl der Blutverlust während der Operation als auch die Schmerzen nach der Operation.

Die Robotikchirurgie wird im Spitalzentrum Biel für viele minimalinvasive Eingriffe im Bauchraum häufig genutzt. So führt die Klinik für Chirurgie roboter-assistierte Operationen von Colon, Rektum, Zwerchfellbrüchen und komplexen Narbenbrüchen durch.

Im interdisziplinären Beckenbodenzentrum führen wir gewisse roboterassistierte Eingriffe gemeinsam mit der Urogynäkologie durch.

Ob das roboterassistierte Verfahren für Sie geeignet ist, entscheiden unsere Spezialistinnen und Spezialisten anhand der vorliegenden Erkrankung individuell mit Ihnen zusammen.

Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten steht an erster Stelle. Jeder operative Eingriff wird von hochqualifizierten Fachpersonen und in enger interprofessioneller Zusammenarbeit durchgeführt. Dabei setzt die Chirurgische Klinik konsequent die standardisierte chirurgische Checkliste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein.

Dank dieser Checkliste werden Abläufe standardisiert, die interprofessionelle Kommunikation verbessert und die Sicherheit im Operationssaal erhöht. Unerwünschte Ereignisse wie Seiten- oder Eingriffsverwechslungen lassen sich vermeiden und postoperative Komplikationen verringern.

Das Spitalzentrum Biel hat die Erklärung Sichere Chirurgie Schweiz unterzeichnet und bekennt sich damit zu höchsten Sicherheitsstandards bei chirurgischen Eingriffen.

Eingriffe führen wir im Spitalzentrum Biel wenn immer möglich minimalinvasiv durch. Mit Hilfe der sogenannten «Schlüssellochchirurgie» führen die Ärztinnen und Ärzte spezielle Instrumente und Kameras durch kleine Hautschnitte in das Operationsgebiet ein. Das Da Vinci-Xi-Operationssystem wird für roboter-unterstützte Chirurgie sinnvoll eingesetzt und erweitert das Spektrum. Dank dieser kleineren Schnitte lässt sich die Belastung für die Patientinnen und Patienten entscheidend verringern: Sie haben nach der Operation kleinere Narben und weniger Schmerzen, sie erholen sich rascher und sind schneller zurück im Alltag.

Weil weniger mehr ist

Wozu früher grosse Schnitte nötig waren, genügt heute oft eine kleine Öffnung: Neben klassischen Gallenblasen- und Blinddarmentfernungen operieren wir zum Beispiel auch Leisten- und Narbenbrüche minimalinvasiv (laparoskopisch). Studien beweisen zudem, dass dieses Verfahren auch bei Operationen von Dick- oder Enddarmkrebs die gleiche Sicherheit bietet wie die offene Chirurgie. Nebennierenchirurgie betreiben wir ausschliesslich laparoskopisch.

Die grossen Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie für Sie als Patientin oder Patient:

• rasche Erholung nach der Operation
• weniger Schmerzen
• besseres kosmetisches Ergebnis

Um unsere Patientinnen und Patienten an den neusten medizinischen Fortschritten teilhaben zu lassen, beteiligt sich die Chirurgische Klinik regelmässig an klinischen Multicenterstudien.